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Robert Jungk Bibliothek | Wie das Klima unser Leben verändert

Die Kli­ma­wis­sen­schaft­le­rin Rena­te Christ und der Umwelt­jour­na­list Chris­to­pher Schr­a­der spre­chen über das 2 Grad-Ziel des Pari­ser Kli­ma­ab­kom­mens 2015

Die Klimawissenschaftlerin Renate Christ und der Umweltjournalist Christopher Schrader sprechen über das 2 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens 2015

“Auf maxi­mal zwei Grad Erwär­mung der glo­ba­len Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur gegen­über dem vor­in­dus­tri­el­len Niveau hat­ten sich die Regie­run­gen im Kli­ma­ab­kom­men von Paris 2015 geei­nigt. Der soeben publi­zier­te Bericht des Inter­na­tio­nal Panel of Cli­ma­te Chan­ge (IPPC) warnt nun, dass die Lage dra­ma­ti­scher ist als vor eini­gen Jah­ren ange­nom­men und eine voll­stän­di­ge Dekar­bo­ni­sie­rung ein­ge­lei­tet wer­den müs­se. Die Kli­ma­wis­sen­schaft­le­rin Rena­te Christ und der Ham­bur­ger Umwelt­jour­na­list Chris­to­pher Schr­a­der bestä­tig­ten dies in der letz­ten Mon­tags­run­de in augen­schein­li­cher Weise.

Wenn wir so wei­ter machen wie bis­her, wer­den wir wahr­schein­lich bereits in ein zwei Jahr­zehn­ten das 2 Grad-Ziel über­schrei­ten. Falls nur das umge­setzt wird, was im Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men von den Staa­ten in Aus­sicht gestellt wur­de, nähern wir uns einer Erwär­mung um bis zu drei Grad Cel­si­us, so Rena­te Christ. Sie ver­mit­tel­te anschau­lich die unter­schied­li­chen vom IPPC durch­ge­rech­ne­ten Sze­na­ri­en. Wir müs­sen in gro­ßen Dimen­sio­nen den­ken, denn erfor­der­lich sind mas­si­ve Kurs­kor­rek­tu­ren, mein­te Christ. „All hands on deck“, so ihre zen­tra­le Aus­sa­ge und Auf­for­de­rung. Sehr wich­tig sei, was an Maß­nah­men vor 2030 ein­ge­lei­tet wird, denn je spä­ter man begin­ne, um so schwie­ri­ger wer­de es, den Kli­ma­wan­del über­haupt noch ein­brem­sen zu können.

„Die Fol­gen der bis­he­ri­gen Kli­ma­er­wär­mung sind stär­ker als die Wis­sen­schaft bis­her ange­nom­men hat“, bestä­tig­te auch Chris­to­pher Schr­a­der, der u. a. für den Spie­gel schreibt. Es gehe nicht mehr dar­um, uns für die eine oder die ande­re Maß­nah­me zu ent­schei­den, son­dern um radi­ka­le Ver­än­de­run­gen in allen Berei­chen: Mobi­li­tät, Kon­sum, Woh­nen, Ernäh­rung – alles ste­he zur Dis­po­si­ti­on. Schr­a­der mach­te deut­lich, dass die vom IPCC ange­dach­ten Wege zum Ein­fan­gen von Treib­haus­ga­sen (Car­bon Cap­tu­re) als Ergän­zung zur Reduk­ti­ons­stra­te­gie teu­er und teil­wei­se auch schwer durch­führ­bar erschei­nen. So müss­ten bei­spiels­wei­se laut Sze­na­rio 4 Ener­gie­wäl­der in der Grö­ße Aus­tra­li­ens gepflanzt wer­den und das bei der Ver­bren­nung des Roh­stoffs frei­wer­den­de CO2 müss­te dann unter der Erde ver­kappt wer­den. „Der Umgang mit Koh­len­stoff kos­tet viel Geld“, so das Resü­mee von Scha­der, der einen Mix aus tech­no­lo­gi­schen, mone­tä­ren und kul­tu­rel­len Ansät­zen vor­schlug. Auch über Ver­bo­te müs­se gere­det werden.

Die Chan­cen und Bar­rie­ren einer Umsteue­rung hin zu einer Zero-Car­bon-Stra­te­gie waren dann auch The­ma der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on mit den (wie­der­um) zahl­rei­chen Teil­neh­men­den. Die von Ste­fan Wal­ly mode­rier­te Ver­an­stal­tung fand im Rah­men der Kli­ma­part­ner­schaft 2050 des Lan­des Salz­burg statt. Einen Bericht wird es demnächst.”

FS1 Auf­nah­me & Pro­duk­ti­on: Eli­sa Vis­ca & Rose Huber

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