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Presseaussendung

FERN10 — 10 Jahre FS1 — Freies Fernsehen Salzburg

Salzburgs Community-TV-Sender startet ins Jubiläumsjahr mit Kampagne & Forderungen an Medienpolitik von Land und Bund

(Mar­kus Weis­he­it­in­ger-Herr­mann, Alf Alten­dorf 2022)

Salz­burg, am 17. Febru­ar 2022
In einer Pres­se­kon­fe­renz zog die Geschäfts­füh­rung des nicht-kom­mer­zi­el­len Com­mu­ni­ty-TV-Sen­ders FS1 ein Resü­mee aus 10 Jah­ren seit Sen­de­start. Vor­ge­stellt wur­de eine Kam­pa­gne bis Jah­res­mit­te mit dem Cla­im FERN10. Sei­nen Abschluss wird das Jubi­lä­um mit einer gro­ßen Par­ty am 2. Juli fin­den. An Bund und Land Salz­burg erging die For­de­rung der über­fäl­li­gen Reform der Medienförderungen.

Fast genau vor 10 Jah­ren, am 16. Febru­ar 2012, ging das Pro­gramm von FS1 erst­mals im Netz der Salz­burg AG auf Sen­dung. Wenn auch noch ohne Stu­dio, mit Vor­pro­duk­tio­nen vor allem der Salz­bur­ger Kul­tur­sze­ne, aus­ge­strahlt mit einem Sen­de­ser­ver aus dem Kel­ler des Kunst­quar­tiers in der Berg­stra­ße. Das Stu­dio wur­de erst im Juni 2012 eröffnet.

Vor­aus­ge­gan­gen waren mehr als zwei Jah­re Auf­bau­ar­beit eines Netz­werks an Koope­ra­ti­ons­part­ner­schaf­ten. Und ein inten­si­ves Lob­by­ing bei Stadt und Land Salz­burg, die nöti­ge Kofi­nan­zie­rung für die 90% Bun­des­mit­tel – natio­na­le Rund­funk­ge­büh­ren des nicht-kom­mer­zi­el­len Rund­funk­fonds NKRF – zu stel­len. Beson­ders das Land Salz­burg – damals noch mit SPÖ-Kul­tur­res­sort unter David Bren­ner – stell­te sich als Hür­de dar, und ver­such­te den Sen­der zu blockieren.

Ver­hin­dern ließ sich das Pro­jekt aber nicht. Zu groß war die Unter­stüt­zung der Zivil­ge­sell­schaft Salz­burgs, zu hoch der Anteil der Bun­des­gel­der, die nur gerin­ge Zuschüs­se von Stadt und Land erfor­der­ten, und dadurch eine hohe Ren­ta­bi­li­tät die­ser Zuschüs­se erwar­ten lie­ßen. Und ein von Anfang an pro­fes­sio­nell auf­ge­zo­ge­nes sta­bi­les Unter­neh­men als Garant, dass trotz demo­kra­ti­scher Ele­men­te für die Sendungsmacher*innen auch erfolg­reich gewirt­schaf­tet wer­den kann.
(Mehr zur Geschich­te von FS1 fin­det sich unter https://fs1.tv/info/geschichte-fs1/)

10 Jah­re spä­ter. Seit 2012 wur­den 3.900 Stun­den Eigen­pro­duk­ti­on her­ge­stellt, 87.600 Stun­den Fern­se­hen aus­ge­strahlt, 6.122 Per­so­nen aus­ge­bil­det, um eini­ge Kenn­zah­len zu nen­nen. Und das bei engen finan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten: FS1 setzt ins­ge­samt 650.000 Euro in den bei­den Unter­neh­men „Betriebs­ges­mbH“ und „Infra­struk­tur­ges­mbH“ um.

Beson­ders die letz­ten bei­den Jah­re waren für FS1 extrem erfolg­reich. „Pan­de­mie­be­dingt hat sich der Sen­der als DER Part­ner für digi­ta­le Umset­zung für Salz­burgs Freie Kul­tur­sze­ne eta­bliert“, sagt Mar­kus Weis­he­it­in­ger-Herr­mann, Pro­gramm-Geschäfts­füh­rer von FS1. Und kün­digt wei­te­re Initia­ti­ven in die­se Rich­tung an, wie die gera­de lau­fen­de Eva­lu­ie­rung einer eige­nen Online­platt­form für Kultur.

Beglei­tet wird das Jubi­lä­um von einer mul­ti­me­dia­len — Online, Radio und TV — Kam­pa­gne mit dem Cla­im „FERN10“. Abschluss fin­det es am Sams­tag den 2. Juli 2022 in der ARGE­kul­tur mit einer gro­ßen Senderparty.

For­de­run­gen an die Poli­tik hat Alf Alten­dorf, kauf­män­ni­sche Lei­tung von FS1. „Schon vor mehr als 10 Jah­ren wur­de immer wie­der die zumin­dest teil­wei­se Ver­wen­dung der Lan­des­me­di­en­ab­ga­be für Medi­en­för­de­run­gen gefor­dert“, sagt er. Es kön­ne nicht sein, dass hohe Antei­le der GIS-Gebüh­ren (2022 ca. 15 Mil­lio­nen Euro) jähr­lich ins Lan­des­bud­get flie­ßen, aber dann kaum Mit­tel für Medi­en­för­de­run­gen auf­ge­bracht wer­den. Der Bei­trag des Lan­des Salz­burg aus die­ser Ein­nah­me sei­en aktu­ell 0,65% oder 96.500 Euro gemein­sam für Salz­burgs Com­mu­ni­ty Medi­en Radio­fa­brik und FS1.
Wei­ters for­dert Alten­dorf die Bun­des­re­gie­rung auf, end­lich die im Regie­rungs­pro­gramm fest­ge­hal­te­ne Erhö­hung des NKRF in Angriff zu neh­men. Die ver­gan­ge­nen Wir­ren im Bun­des­kanz­ler­amt und die COVI­D19-Pan­de­mie dür­fen nicht ver­hin­dern, dass wich­ti­ge medi­en­po­li­ti­sche Wei­chen gestellt werden.


Rück­fra­ge­hin­weis:
Alf Alten­dorf
a.altendorf@fs1.tv
+43 699 14301075

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Bild vlnr.: Mar­kus Weis­he­it­in­ger-Herr­mann, Alf Alten­dorf (Geschäfts­füh­rung FS1)

Bei­la­ge: Pres­se­map­pe

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Dein FS1

„System Kurz“ in Salzburg?

Vor­aus­sicht­li­che Lese­dau­er: 0 Minuten

Ein Sittenbild der Regionalmedien und Medienförderung im Bundesland. (von Alf Altendorf)

(Die­ser Text wird im Dezem­ber 2021 in adap­tier­ter und gekürz­ter Fas­sung im Salz­burg-Teil der KUPF­zei­tung erscheinen)

Die Aufdeckung des „System Kurz“ im Oktober 2021 hat zum Rücktritt des türkisen ÖVP-Bundeskanzlers geführt. Die über die „Chatprotokolle“ bekannt gewordene Manipulation der Öffentlichkeit über Inserate, Einschaltungen und Förderungen für regierungsfreundliche Berichterstattung durch die „Österreich-Fellner-Mediengruppe“ weckt den Ruf nach Neustart der Medienförderung. Nach Transparenz und Qualität.

Doch wie sieht es in ÖVP-regier­ten Bun­des­län­dern aus? Gibt es auch hier ein „Sys­tem Kurz“? Bli­cken wir nach Salz­burg und auf sei­ne pri­va­ten TV-Rundfunkveranstalter.

Die Lage in Salzburg

Das Ange­bot ist über­schau­bar. Neben dem natio­nal aus­ge­rich­te­ten Ser­vus TV des Red­bull-Mil­li­ar­därs Mate­schitz gibt es nur zwei regio­na­le Sen­der: das pri­vat-kom­mer­zi­el­le RTS, und das nicht-kom­mer­zi­el­le Com­mu­ni­ty TV FS1RTS wer­be­fi­nan­ziert, FS1 finan­ziert durch För­de­run­gen. Soll­te man meinen.

RTS bie­tet laut Eigen­de­fi­ni­ti­on ein „Wohl­fühl­fern­se­hen für Land und Leu­te” an. „Kei­ne Nega­tiv­schlag­zei­len” laut Home­page, und „für die Wirt­schaft”, wie RTS-Chef Josef Aichin­ger aus­führt. Und „es funk­tio­niert”, wie es wei­ter auf der Web­sei­te heißt.

Ein „Medi­en-Spa”, saf­ti­ge Land­schaf­ten, rot­ba­cki­ges Volk, blü­hen­des Gewer­be, nur kei­ne Auf­re­gung, frei nach der Salz­bur­ger Tou­ris­mus­wer­bung? Klingt doch fast wie ein Wer­be­spot für wel­che Par­tei, die länd­li­che Regio­nen immer schon domi­niert hat?

RTS und das Geld

Bei­de Haupt­ei­gen­tü­mer von RTS sind Ex-ÖVP Bür­ger­meis­ter: Josef Aichin­ger von Abten­au, Chris­ti­an Stru­ber von St. Kolo­man. „Ich habe in der ÖVP kei­ne Funk­tio­nen mehr, das ist Ver­gan­gen­heit”, sagt Aichin­ger. Es sei­en alle Par­tei­en auf Sen­dung, man hal­te sich aus der Poli­tik raus. Und Chris­ti­an Stru­ber mische sich nicht ein.

Weni­ger gut funk­tio­niert das Wirt­schaf­ten von RTS, auf­re­gend sind die Bilan­zen. Das Fir­men­buch weist für 2019 ein nega­ti­ves Eigen­ka­pi­tal von 300.000 Euro, und einen Bilanz­ver­lust von 430.000 Euro aus. Die Fir­ma ist über­schul­det und nur wegen pri­va­ten Haf­tungs­über­nah­men nicht in Insolvenz. 

„Alles mein Geld”, betont RTS-Chef Aichin­ger. Er bezie­he nur sein Gehalt, Kapi­tal habe er nie ent­nom­men, viel­mehr nur sein Geld in den Betrieb gesteckt. Ent­stan­den sei­en die Ver­lus­te in den ers­ten Jah­ren, heu­te lau­fe der Betrieb kostendeckend. 

Rück­zu­ver­die­nen sei­en die Ver­lus­te nach Mei­nung eines unge­nannt blei­ben wol­len­den Finanz­ex­per­ten kaum. Denn die Ver­än­de­rung des Medi­en­markts, die Ver­schie­bung von Wer­be­bud­gets zu Online, hat gera­de für kom­mer­zi­el­le Regio­nal­sen­der Aus­wir­kun­gen. War der wer­be­fi­nan­zier­te Betrieb eines teu­ren Fern­se­hens im länd­li­chen Raum immer schon schwie­rig, ist er heu­te noch schwie­ri­ger geworden.

Die Finanzierung Freier Medien. 

Com­mu­ni­ty TVs wie FS1 in Salz­burg, dorf tv in Linz und Okto in Wien erhal­ten Mit­tel aus dem „Nicht­kom­mer­zi­el­len Rund­funk­fond” (NKRF). Städ­te und Bun­des­län­der tra­gen über Kul­tur- oder Bil­dungs­för­de­run­gen wei­te­re Mit­tel bei. Die­se erhal­ten im Gegen­zug hoch­wer­ti­ge, poli­tisch unab­hän­gi­ge Bil­dungs­an­ge­bo­te. Medi­en­kom­pe­tenz für die brei­te Bevöl­ke­rung und Zivil­ge­sell­schaft. Sen­der, die frei­wil­lig die Stan­dards des Öster­rei­chi­schen Pres­se­rats ein­hal­ten. Trans­pa­ren­te und öko­no­misch sta­bi­le Medi­en­un­ter­neh­men als deren Trä­ger. Mit „Public Value“, ein Begriff, der den Wert von Medi­en für die Gesell­schaft ein­stuft. Dass dies für Com­mu­ni­ty Medi­en zutrifft, wur­de 2020 in einer Stu­die der Regu­lie­rungs­be­hör­de RTR belegt.

Also: Gemein­nüt­zig­keit und die Ein­hal­tung von Qua­li­täts­kri­te­ri­en gegen Inan­spruch­nah­me von Förderungen. 

Veränderung der nationalen Spielregeln

2019 wur­de durch die tür­kis-blaue Bun­des­re­gie­rung ohne Dis­kus­si­on der „Pri­vat­rund­funk­fonds” für Kom­mer­zi­el­le um wei­te­re 5 Mil­lio­nen auf 20 Mil­lio­nen Euro ange­ho­ben. Ohne sei­ne sowie­so mit 3 Mil­lio­nen mager dotier­te Ent­spre­chung NKRF für Com­mu­ni­ty Medi­en anzu­pas­sen. Davon gin­gen allei­ne mehr als 2 Mil­lio­nen an die Fell­ners. Ein Schelm, wer heu­te einen Zusam­men­hang zum „Sys­tem Kurz” herstellt.

Pro­fi­tiert haben auch regio­na­le Kom­mer­zi­el­le. So liegt 2021 die natio­na­le För­de­rung für RTS mit 220.000 Euro inzwi­schen fast auf dem seit 10 Jah­ren sta­gnie­ren­den Niveau von FS1 mit 240.000 Euro.

Gemeinnützig?

Und im Bun­des­land? Anfang 2021 grün­de­te RTS einen Bil­dungs­ver­ein „Lern.Film.Studio”. Gelei­tet von einer ehe­ma­li­gen LEA­DER-Mana­ge­rin und heu­ti­gen RTS-Mit­ar­bei­te­rin als Obfrau. RTS-Geschäfts­füh­rung als Kas­sier und RTS-Chef­re­dak­ti­on im Vor­stand. Sitz am Stand­ort des Sen­ders. Es sei Platz im Büro gewe­sen, aber sonst sei der Ver­ein unab­hän­gig, teilt RTS mit. Und „gemein­nüt­zig”. Auf Nach­fra­ge, was „Gemein­nüt­zig­keit” – ein steu­er­li­cher Begriff, ver­lie­hen vom Finanz­amt nach eini­gen Bestands­jah­ren – bedeu­te, ver­weist RTS auf die Tätig­keit „Medi­en­kom­pe­tenz­ver­mitt­lung für Jugendliche”.

Durch den neu­en Ver­ein wur­den gra­tis Film­work­shops für Schu­len in Lung­au, Pon­gau und Seen­land in das „LEA­DER-Pro­gramm” – ein gemein­sa­mes regio­na­les För­der­pro­gramm der Euro­päi­schen Uni­on und Bun­des­land – ein­ge­reicht. Kos­ten 175.000 Euro, Durch­füh­rung der Work­shops vor­wie­gend durch RTS.

Und angeb­lich durch die LEA­DER-Gre­mi­en zwei­mal abge­lehnt: kei­ne fach­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on, viel zu teu­re Work­shops, Unwohl­sein über einen ÖVP-nahen Sen­der im Hin­ter­grund als Pro­fi­teur. Dann angeb­lich auf Druck von Lan­des­rä­tin Andrea Klam­bau­er (NEOS) posi­tiv beschlos­sen, und vom Kul­tur­lan­des­rat Hein­rich Schell­horn (Grü­ne) befürwortet. 

Eine Anfra­ge um Stel­lung­nah­me an Schell­horn blieb unbe­ant­wor­tet. Von Klam­bau­er kam die Aus­kunft, daß Beden­ken der LEA­DER-Gre­mi­en nicht bekannt sei­en. Ihre Abtei­lung erhal­te Pro­jek­te ledig­lich zur fach­li­chen Beur­tei­lung. Durch Pro­jekt­part­ner­schaft mit der Bil­dungs­di­rek­ti­on, der Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on „Akzen­te”, der Uni­ver­si­tät und Fach­hoch­schu­le gäbe es wei­ters eine posi­ti­ve Bewer­tung durch Exper­tin­nen und Exper­ten. Es gehe dar­um, Ange­bo­te in den Regio­nen zu schaffen.

Aller­dings: Zumin­dest das lan­des­na­he „Akzen­te” befin­den sich in Zustän­dig­keit und finan­zi­el­ler Abhän­gig­keit der Abtei­lung Klam­bau­er, und fürch­tet sich angeb­lich vor einer Neu­aus­schrei­bung sei­ner Tätig­keit. Von Akzen­te woll­te sich auf Anfra­ge nie­mand öffent­lich äußern. Tho­mas Stein­mau­rer von der Uni­ver­si­tät und im Vor­stand des Ver­eins beteu­ert, sein Bei­trag sei „rein wis­sen­schaft­lich”. Mit orga­ni­sa­to­ri­schen und finan­zi­el­len Fra­gen  – wohin Gel­der flie­ßen, wer hin­ter dem Pro­jekt ste­he  – habe er sich nicht befasst.

Bildung durch wen nach welchen Kriterien?

Von der Abtei­lung Klam­bau­er unab­hän­gi­ge Bil­dungs­fach­leu­te sehen das Pro­jekt weni­ger positiv. 

Hel­mut Peissl, Geschäfts­füh­rer von COM­MIT – das Bil­dungs­in­sti­tut der öster­rei­chi­schen Com­mu­ni­ty Medi­en – bemän­gelt, wenn kom­mer­zi­el­le Sen­der über­haupt Bil­dungs­pro­jek­te durch­füh­ren wol­len, ein „Ethik­ko­dex” nötig wäre. Man dür­fe nicht ver­ges­sen, daß fast immer Pro­fit­ab­sich­ten bestehen würden. 

„Des­halb emp­fiehlt der Euro­pa­rat Com­mu­ni­ty Medi­en als Haupt­ak­teu­re der Medi­en­bil­dung”, ergänzt Car­la Ste­nit­zer, Aus­bil­dungs­lei­tung von Radio­fa­brik und FS1. Da habe man die­se Pro­ble­me nicht. Und es feh­le glaub­wür­di­ge „kri­ti­sche Medi­en­bil­dung” bei dem Projekt.

Kritische Medienbildung. Was ist das?

Kri­ti­sche Medi­en­bil­dung – ein Begriff der poli­ti­schen Bil­dung – hat auf­ge­klär­te Men­schen als Ziel, erklärt Ste­nit­zer wei­ter. Die Hin­ter­grün­de und Inter­es­sen ana­ly­sie­ren, dar­über reflek­tie­ren und ihre eigen­stän­di­gen Schlüs­se zie­hen kön­nen. Wer ist und was macht das Medi­um, für das ich etwas pro­du­zie­re? Es sei bei­spiels­wei­se kaum zu erwar­ten, dass RTS Wer­bung und ÖVP-Ein­fluss hinterfrage. 

Par­tei­en, Par­tei­po­li­tik und par­tei­na­he Sen­der haben in der Bil­dung über­haupt nichts ver­lo­ren, sagt Bil­dungs­spre­che­rin Ste­fa­nie Mösl (SPÖ). Und sie sei unglück­lich über die Zustim­mung beson­ders der Grü­nen zum RTS-Pro­jekt. Der Grü­ne Bil­dungs­spre­cher Simon Hei­lig-Hof­bau­er war für eine Stel­lung­nah­me nicht zu erreichen.

Förderungen sind Medienpolitik

Gibt es ein „Sys­tem Kurz” in Salz­burg? Nein, aber auch wenig Bewusst­sein, dass jede För­de­rung an Rund­funk­ver­an­stal­ter Medi­en­po­li­tik bedeu­tet. Und die­se ist trans­pa­rent und nach Kri­te­ri­en zu gestal­ten. Ori­en­tie­rung bie­tet der Kul­tur­ent­wick­lungs­plan (KEP), 2020 von der Lan­des­re­gie­rung beschlos­sen. Dar­in ist unter Bil­dung for­mu­liert: Die „För­de­rung (von) Com­mu­ni­ty Medi­en (…) zur Stär­kung der kri­ti­schen Medi­en­kom­pe­tenz” sowie die „Stär­kung der kri­ti­schen Medi­en­bil­dung (…) auf allen Ebenen”.


Alf Alten­dorf ist kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer der bei­den Salz­bur­ger nicht-kom­mer­zi­el­len Rund­funk­ver­an­stal­ter Radio­fa­brik & FS1.

Die Sen­der betrei­ben seit mehr als 20 Jah­ren das umfang­reichs­te Medi­en­bil­dungs­an­ge­bot der öster­rei­chi­schen Com­mu­ni­ty Medi­en und sind der „kri­ti­schen Medi­en­bil­dung” verpflichtet.


Ände­run­gen am Arti­kel: 
2.11.2021 Lan­des­rä­tin Klam­bau­er wur­de fälsch­li­cher­wei­se als “Bil­dungs­lan­des­rä­tin” bezeich­net. Genau ist sie aber u.a. für Erwach­se­nen­bil­dung und Jugend, aber nicht Bil­dung zustän­dig. Arti­kel an meh­re­ren Stel­len angepasst.


Erschie­nen auch @:
Radio­fa­brik https://radiofabrik.at/news/system-kurz-in-salzburg/
KUPF https://kupf.at/zeitung/180/die-medien-und-das-geld/

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Medienförderung: Größeres Gewicht für Freie Medien

Josef Trappel und Thomas Neuhold diskutieren über die Medienlandschaft und die besondere Rolle von freien Radios und Community TVs in Österreich.

Salz­burg, am 29. Okto­ber 2021
„Die Frei­en Medi­en sind ein Demo­kra­tie-Refu­gi­um“, betont der Salz­bur­ger Jour­na­list Tho­mas Neu­hold. Er arbei­tet nicht nur für die öster­rei­chi­schen Tages­zei­tung „Der Stan­dard“, son­dern ist auch als Pro­jekt­lei­ter im frei­en Rund­funk tätig. Im Rah­men eines Stu­dio­ge­sprächs unter­hält er sich mit Josef Trap­pel, dem Fach­be­reichs­lei­ter der Abtei­lung Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft an der Uni­ver­si­tät Salz­burg, über den Stel­len­wert der Frei­en Medi­en in der öster­rei­chi­schen Medienlandschaft.

Trap­pel — Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­po­li­tik und Medi­en­öko­no­mie — for­dert seit Jah­ren eine Reform der Medi­en­för­de­rung. Zu wel­chen Pro­ble­men die aktu­el­le För­der­la­ge über Wer­bung führt, wur­de erst kürz­lich durch die publik gewor­de­ne Inse­ra­ten­af­fä­re verdeutlicht.

Die wer­be­frei­en 17 Frei­en Radio- und TV-Sta­tio­nen hin­ge­gen haben seit 2010 ein Drit­tel ihrer natio­na­len För­der­mit­tel über Infla­ti­on ver­lo­ren, wäh­rend der Fond für den pri­vat-kom­mer­zi­el­len Rund­funk 2019 unter Tür­kis-Blau um 5 Mil­lio­nen Euro erhöht wur­de. Es steht inzwi­schen sie­ben­mal mehr Geld aus der GIS für kom­mer­zi­el­les als für nicht­kom­mer­zi­el­les Radio und Fern­se­hen zur Verfügung.

10 Millionen für Freie Medien

Es braucht drin­gend eine Auf­sto­ckung des „Nicht­kom­mer­zi­el­len Rund­funk­fonds“ (NKRF), wie es im bestehen­den Regie­rungs­pro­gramm ver­ein­bart ist. Und wie der „Ver­band Frei­er Rund­funk“ – die Inter­es­sen­ver­tre­tung der öster­rei­chi­schen Com­mu­ni­ty Medi­en — in einer OTS vom 22. Okto­ber 2021 zuletzt eben­falls for­mu­liert hat.

„Die Bun­des­re­gie­rung ist säu­mig, und soll­te schleu­nigst ihr eige­nes Pro­gramm lesen und umset­zen.“, sagt Alf Alten­dorf, kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Salz­bur­ger Sen­der Radio­fa­brik und FS1. 10 Mil­lio­nen Euro sei­en als Min­dest­be­darf im NKRF schon 2019 aus­ge­rech­net wor­den. Für Viel­falt, poli­ti­sche Unab­hän­gig­keit, Qua­li­tät und Fair-Pay im wer­be­frei­en Frei­en Rund­funk. Und als Bei­trag zur „kri­ti­schen Medi­en­bil­dung“ brei­ter Bevöl­ke­rungs­schich­ten, um die­se für media­le Mani­pu­la­tio­nen immun zu machen.

Die Dis­kus­si­on wird im Radio und TV auf Radio­fa­brik und FS1 aus­ge­strahlt. Und ist in den Media­the­ken der Sen­der dem­nächst online abrufbar.

https://cba.fro.at/wp-content/uploads/unerhrtderinfonahversorgeraufderradiofabrik/unerhoert-studiodiskussion-medienfoerderung-29-25_preview.mp3

Ansprech­part­ner:
Alf Alten­dorf
Kauf­män­ni­sche Geschäfts­füh­rung FS1 & Radio­fa­brik‭
+43 699 1430 1075
a.altendorf@fs1.tv

Bild­in­for­ma­tio­nen:
Im Radio­fa­brik-Stu­dio, vlnr. Tho­mas Neu­hold (Der Stan­dard), Josef Trappl (Uni­ver­si­tät Salz­burg)
Bild­rech­te: Radio­fa­brik
Höher auf­ge­lös­te Bild­da­tei­en auf Nachfrage

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VCFÖ an die kommende Bundesregierung: 10 Millionen Euro für nichtkommerziellen Rundfunk in Österreich

Forderungspapier für Ausbau und umfassende Versorgung ab 2020

Wien/Linz/Salzburg am 27. Novem­ber 2019
Der Ver­band Com­mu­ni­ty Fern­se­hen Öster­reich (VCFÖ) erwar­tet von der künf­ti­gen Bun­des­re­gie­rung eine deut­li­che Erhö­hung der bis­he­ri­gen För­de­run­gen von 3 auf 10 Mil­lio­nen Euro. 

Gesi­chert und aus­ge­baut wer­den sol­len die 17 Sen­der — 3 Fern­seh­sen­der und 14 Hör­funk­ver­an­stal­ter — für öster­reich­wei­te Voll­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung. Inves­ti­tio­nen in Infra­struk­tur und Inno­va­ti­on machen sie fit für den digi­ta­len Wandel.

Im Mai 2019 hat der Natio­nal­rat eine Sub­ven­ti­ons­er­hö­hung des Bun­des für kom­mer­zi­el­le Pri­va­te Radio- und TV- Ver­an­stal­ter (“Pri­vat­rund­funk­fonds”) von jähr­lich 15 auf 20 Mil­lio­nen Euro beschlos­sen. Der „Nicht­kom­mer­zi­el­le Rund­funk­fonds“ (NKRF), der die För­de­rung für die Frei­en Radi­os und Com­mu­ni­ty TVs sicher­stel­len soll, wur­de nicht berück­sich­tigt.

Tat­säch­lich ist der drit­te Rund­funk­sek­tor in den ver­gan­ge­nen Jah­ren beacht­lich ange­wach­sen und leis­tet einen wich­ti­gen Bei­trag zu media­ler Viel­falt, demo­kra­ti­scher Mei­nungs­bil­dung und Medi­en­kom­pe­tenz­ver­mitt­lung. Und ent­spricht damit in vol­lem Umfang den Ziel­set­zun­gen der Gesetz­ge­bung.

VCFÖ — Ver­band Com­mu­ni­ty Fern­se­hen Öster­reich
Okto Wien, DORF Linz & FS1 Salzburg

Down­load: For­de­rungs­pa­pier VCFÖ 27.11.2019

Rück­fra­ge­hin­weis:
Otto Tre­metz­ber­ger
+43 660 9201325
otto.tremetzberger@dorftv.at

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Dein FS1

Forderungen der Freien Radios und Community TVs an die kommende Bundesregierung. Live auf FS1 am 7.11.2013 ab 10h

Ein­la­dung zum Mediengespräch

“For­de­run­gen der Frei­en Radi­os und Com­mu­ni­ty TVs an die kom­men­de Bundesregierung”

Der Ver­band der Frei­en Radi­os Öster­reich (VFRÖ) und der Ver­band Com­mu­ni­ty Fern­se­hen Öster­reich (VCFÖ) laden anläss­lich der zur­zeit statt­fin­de­nen Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen zum Pressegespräch.

The­men:
Erfolgs­bi­lanz der Frei­en Radi­os und Com­mu­ni­ty TVs
For­de­run­gen an die kom­men­de Bun­des­re­gie­rung
Not­wen­di­ge Maß­nah­men für eine lang­fris­ti­ge Absi­che­rung des drit­ten Medi­en­sek­tors in Österreich

Medi­en­termin, am Don­ners­tag, 07. Novem­ber 2013, um 10:00 Uhr,
Cafe Landt­mann, Uni­ver­si­täts­ring 4, 1010 Wien

Wir infor­mie­ren über die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen und Her­aus­for­de­run­gen im nicht­kom­mer­zi­el­len Rund­funk­sek­tor, bekräf­ti­gen unse­re For­de­rung nach einer Erhö­hung des Nicht­kom­mer­zi­el­len Rund­funk­fonds und prä­sen­tie­ren unser medi­en­po­li­ti­sches Ziel des schritt­wei­sen Aus­baus hin zu einer öster­reich­wei­ten Voll­ver­sor­gung mit Frei­en Radi­os und Com­mu­ni­ty Fern­se­hen bis 2018.

Als Gesprächs­part­ne­rIn­nen ste­hen Ihnen zur Ver­fü­gung:
Alf Alten­dorf, Geschäfts­füh­rer FS1, Frei­es Fern­se­hen Salz­burg und Geschäfts­füh­rer Radio­fa­brik, Frei­er Rund­funk Salz­burg
Mag.a Julia­ne Nag­il­ler, Geschäfts­füh­re­rin FREI­RAD 105.9, Frei­es Radio Innsbruck

sowie wei­te­re anwe­sen­de Mit­ar­bei­te­rIn­nen der Frei­en Radi­os und Com­mu­ni­ty TVs Österreichs.

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