Kernstück gegenwärtiger Diskurse innerhalb der darstellenden Kunst soll zweifelsohne die Politik der Repräsentation sein. So wie in der postkolonialen Theorie, sollte es innerhalb repräsentativer Theaterpraxis insofern nicht nur um die Frage gehen, über was gesprochen wird, sondern auch um die Frage, wer für wen spricht? „Theater politisch machen“ bedeutet nicht, die Schauspieler oder die sogenannten Alltagsexperten über politische Themen sprechen zu lassen, sondern die Frage zu stellen: wer ist derjenige, der spricht und für wen spricht er? Wer wird hier durch wen repräsentiert? Das Vorhaben bezieht sich also auf die Repräsentation innerhalb der darstellenden Kunst und untersucht die Beziehung zwischen den zwei Bedeutungen, die das Wort Repräsentation in sich bindet: einerseits Vertretung (Sprechen für), andererseits Darstellung (Sprechen von).
Boris Ceko ist aktives Mitglied von God’s Entertainment und Doktorand am Institut für Theater‑, Film- und Medienwissenschaft in Wien (TMF). Die aktuelle Ausgabe subnetTALK läuft im Programm von FS1 und ist online hier zu finden. Schau rein.