Die ERKLÄRUNG DER VIELEN IN DER REPUBLIK ÖSTERREICH ist eine bundesweite Aktion von DIE VIELEN_AT, die am 14. Mai 2019 startete und sich bundesweit in Aktionen, Veranstaltungen und Diskussionen artikulieren wird. Ziel ist es, den Austausch der Kulturinstitutionen und Aktiven in der Kulturlandschaft untereinander zu intensivieren und die Gründung lokaler und überregionaler Netzwerke anzuregen. Gemeinsam werden sich die Unterzeichnenden und Unterstützer*innen mit zahlreichen weiteren Initiativen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Organisationen gegen Rassismus und andere Formen der Diskriminierung und für eine gerechte, offene und solidarische Gesellschaft einsetzen.
Hilf auch du die Aktion in Social Media & Co. weiter zu verbreiten mit den Hastags #dievielen_at #dievielen #wirsindviele #glaenzenstattgrenzen #solidaritaetstattprivilegien #diekunstbleibtfrei
Neben FS1 haben unter anderem folgende Institutionen und Initiativen die Erklärung unterzeichnet: Architekturzentrum Wien, ARGEkultur Salzburg, Bregenzer Festspiele, brut Koproduktionshaus Wien, Burgtheater Wien, Donaufestival, Festspielhaus St. Pölten, Gartenbaukino und Stadtkino Wien, ImPulsTanz, Kulturrat Österreich, Kunsthalle Wien, Kunsthaus Graz, Landestheater Salzburg, LENTOS Kunstmuseum Linz, Literaturhaus NÖ, Literaturhaus Salzburg, MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, MuTh Wien, Oper und Schauspielhaus Graz, Radiofabrik Salzburg, Schauspielhaus Wien, Schule für Dichtung, SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance, Secession, Sigmund Freud Privatstiftung, Stadttheater Klagenfurt, steirischer Herbst, SZENE Salzburg, TKI – Kulturinitiativen, Universität für angewandte Kunst Wien, Volkstheater Wien, Vorarlberger Landestheater, Wiener Festwochen, Wiener Wortstaetten, Wien Museum, WUK, Zoom Kindermuseum
ERKLÄRUNG DER VIELEN IN DER REPUBLIK ÖSTERREICH
WIR SIND VIELE
Unsere Gesellschaft ist eine plurale Versammlung, in der viele unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Das Miteinander in einer Demokratie muss täglich neu verhandelt werden: Es geht um alle, um jeden Einzelnen als Wesen der vielen Möglichkeiten.
Wir begreifen Kunst und Kultur und ihre Einrichtungen als offene Räume – Räume, die Vielfalt und Mehrdeutigkeit erfahrbar machen.
In Österreich wurde schon einmal Kunst als entartet diffamiert. Kunst und Kultur wurden zu menschenverachtenden Propagandazwecken missbraucht. Menschen wurden entwertet, ihrer Existenzgrundlage beraubt, sie wurden verfolgt, vertrieben, ermordet. Als Kunst- und Kulturakteurinnen in Österreich sind wir uns der aus der Geschichte resultierenden Verantwortung bewusst.
In der Republik Österreich steht die europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten im Verfassungsrang. Wer die europäische Menschenrechtskonvention und das rechtsstaatliche Prinzip außer Kraft zu setzen sucht, stellt die Grundpfeiler unseres demokratischen Gemeinwesens in Frage.
DIE VIELEN stehen für Vielfalt und Freiheit der Kunst. Wer dagegen polemisiert, die Vielfalt von Strukturen und Organisationen des Kunst- und Kulturbereiches gefährdet, in künstlerische Programme eingreift, durch die Androhung von Subventionskürzungen oder durch Streichungen inhaltlichen Druck auszuüben sucht, wer Veranstaltungen stört, gegen Kunst- und Kulturakteurinnen hetzt oder an einer Renationalisierung der Kultur arbeitet, widerspricht dieser gesellschaftlichen Vision und dem demokratischen Grundrecht auf Kunstfreiheit.
- Wir, die unterzeichnenden Kunst- und Kulturinstitutionen, Kunst- und Kulturakteurinnen
- fördern und suchen den Dialog, bieten aber kein Podium für biologistisch-rassistische, völkisch-nationalistische Propaganda und wehren allen Versuchen, Kunst und Kultur zu instrumentalisieren;
- führen kritische Auseinandersetzungen, um Strategien zu entlarven, die demokratische Grundwerte untergraben; • stehen gegen eine Politik der Abwertung und Ausgrenzung;
- wehren der Verrohung und Entmenschlichung der Sprache;
- verbinden uns solidarisch mit Menschen, die durch eine rechtsextreme oder rechtspopulistische Politik immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden;
- verpflichten uns zur Solidarität mit Kunst- und Kulturinstitutionen, Kunst- und Kulturakteurinnen, die durch Hetze und Diffamierung unter Druck gesetzt werden.
Solidarität statt Privilegien.
Es geht um alle.
Kunst und Kultur bleiben frei.
Bitte akzeptiere YouTube-Cookies um dieses Video ansehen zu können. Mit deinem Einverständnis werden Inhalte von YouTube, einem externen Anbieter, geladen.
Mehr Informationen findest du in YouTube's Datenschutzrichtlinie.
Wenn du einverstanden bist wird deine Auswahl gespeichert und die Seite neu geladen.