Ein junger Mann macht sich zwischen Bozen und Berlin auf die Suche nach einer unversehrten Sprache und der Schönheit der Wörter. Die italienische Autorin Maddalena Fingerle thematisiert in ihrem Debütroman „Muttersprache“ (Folio Verlag, 2022) Theorie und Praxis der Mehrsprachigkeit in Südtirol sowie die gesellschaftsspaltende Wirkung historischer Lasten seit dem Ende des 1. Weltkriegs.
Paolo Prescher ist besessen von Wörtern. Wörter haben für ihn Geruch, Farbe oder Klang. Paolo hasst dreckige Wörter, sie rauben ihm die Luft. Dreckig sind Wörter, die nicht sagen, was sie sagen sollen. Seine Mutter macht ihm die Wörter dreckig, auch seinem Vater, der Aphasiker ist. Paolo leidet unter der Heuchelei der Mutter und der Boshaftigkeit der Schwester. Er hasst seine Geburtsstadt Bozen mit ihrer behaupteten Zweisprachigkeit und ihren Oberflächlichkeiten. Auf der Suche nach einer unversehrten anderen Sprache flüchtet er nach Berlin und trifft dort auf Mira. Sie schafft es, seine Worte zu reinigen. Bis seine Obsession ihn wieder einholt.
Lesung & Gespräch (ital./dt.): Maddalena Fingerle “Lingua madre/Muttersprache”, Mai 2022, Literaturhaus Salzburg | Veranstalter: Verein Literaturhaus, Società Dante Alighieri Salzburg | Moderation: Giorgio Simonetto und Alma Zanardo | Deutsche Lesung: Peter Arp.
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