Die Zukunft beginnt immer zuerst als Fiktion. Das, was wir uns vorstellen können, ist das, was wir für die Zukunft erwarten. Die Science-Fiction arbeitet dabei konstant an unseren Vorstellungen mit, um unseren Blick auf die Zukunft verändern, zu erweitern aber auch zu verengen. Was wir dabei oft vergessen: Die SF folgt ihren eigenen Regeln und muss sich soziokulturellen Strömungen sowie mediengestalterischen Anforderungen unterwerfen. So spiegeln SF-Dystopien unsere eigenen Ängste vor dem Kontrollverlust durch Technologien, den Folgen des Klimawandels oder politischen Demagogen. Die Utopien hingegen zeigen uns unsere Hoffnungen, Ideale und Werte, umgesetzt und erlebbare über imaginäre Welten. So gesehen, wird SF nicht zu einem Zukunfts- sondern einem Gegenwartsmedium, das seismographisch die Sorgen und Hoffnungen unserer Gesellschaft abbildet und sie im Rahmen ihrer gestalterischen Möglichkeiten als Metaphern präsentiert. In dem Vortrag wirft Wenzel Mehnert einen kritischen Blick auf die Konstruktion der SF, bringe Beispiele für ihre Verschränkungen mit der Realität und verweist auf die Denkblockaden des Genres. Denn eins ist klar, das Ende der Welt ist erst erreicht, wenn wir sie uns nicht mehr anders vorstellen können.
Wenzel Mehnert forscht am Institut für zeitbasierte Medien der Universität der Künste Berlin. Sein Schwerpunkt sind die Verhandlung von neuen Technologien im Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft.
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