Am 5. November 1978 sprach sich eine knappe Mehrheit der österreichischen Wahlberechtigten in der ersten Volksabstimmung der Zweiten Republik gegen die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf aus. In der nationalen Erzählung gilt dieses Nein seit nunmehr vier Jahrzehnten als Mahnmal gegen die nukleare Gefahr sowie auch als einträchtiges Bekenntnis für eine atomfreien Zukunft. Vor diesem Hintergrund ruft auch das runde Jubiläum 2018 die Erinnerung an die Überwindung einer gegenüber der Kernenergie lange Zeit gespaltenen Gesellschaft wach und feiert die Ablehnung in Österreich erneut als immerwährendes Selbstverständnis.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, wie innerhalb von 40 Jahren aus einer konfliktreichen Interessengemengelage eine breite Allianz gegen Atomkraft in Österreich entstehen konnte, welche Rolle das Land mit dem in der Verfassung festgelegten Nein im internationalen Kampf gegen die nukleare Bedrohung spielt und womit die Anti-Atom-Bewegung vor allem im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen ihre Aktualität begründet.”